Shake-Pen - Stave

Auf meiner Reise durch Kentucky (USA) habe ich eine Fassfabrik, die Cooperage … (Link, s.u.) besucht. Diese Fabrik befindet sich im beschaulichen Lebanon, unweit der Destilleriien Makers Mark, Four Roses und … Auf der einstündigen Werksbesichtigung erfuhr ich eine Menge über die Herstellung und das Holz von Whiskeyfässern. Staub, Dampf und Eile (Akkordarbeit) prägen die Produktion. Das Holz wird auf LKWs in daubengroßen Brettern angeliefert und überwiegend unter freiem Himmel gelagert. Von der Produktion wurden drei Halle gezeigt. In der ersten Halle werden die bereits zugeschnittenen Dauben passgenau ausgewählt und in Metallringe gepresst. In der zweiten Halle werden die Fässer ausgebrannt. Die Intensität der Kohleschicht bestimmt der Kunde. In der dritten Halle erfolgen die Endkontrolle und die Verladung in LKWs. Obwohl bei der Besichtigung strenge Regeln gelten, z.B. ein Fotografierverbot, sind die Mitarbeiter eher lässig gekleidet und es liegt sehr viel Staub in der Luft.
Das Holz für die Fässer bezieht die … Cooprerage bei … in … Als Abnehmer konnte ich u.a. Wild Turkey und Makers Mark ausfindig machen; wärend der Besichtigung dieser beiden Destillerien wurden just neue Fässer aus Lebanon angeliefert. Da die amerikanische Whiskeyproduktion keine Refill-Fässer erlaubt, werden die einmal benutzen Fässer nach … bis … Jahren Verwendung weiter verkauft und u.a. nach Schottland verschifft.
Das mir vorliegende Holz habe ich im Anschluss an die Besichtigung der … Cooperage erhalten. Man versicherte mir, dass es eigentlich nicht üblich sei, dies zu erlauben, machte aber für die Herstellung von ein paar Stiften eine Ausnahme. Tatsächlich hat die Cooperage nicht viel „Verschnitt“ bzw. Ausschussware. Selbst wenn ein Fass einmal nicht ganz dicht ist, wird es erneut teilweise zerlegt und mit einer anderen Daube oder … abgedichtet. Aus diesem Vorgang stammt die mir vorliegende Daube.
Das Holz, …, ist noch relativ frisch. Es lagerte ca. … Jahre auf dem Hof der Cooperage und ruhte ein Jahr in meiner Werkstatt. Um möglichst viele Schreibgeräte aus diesem Holz herstellen zu können, entschied ich mich einen zwar aufwendigen und interessanten Stift mit jedoch wenig Holzanteil zu fertigen. Die Farbe des Holzes ist - im Vergleich zu meinen anderen Stiften - relativ hell; dunkelt mit der Zeit und je nach Beanspruchung sicherlich noch etwas nach.
Gefertigt habe ich das Modell „Stave“ (engl. für „Fassdaube“) in der Ausführung Natur. Hier erhält das Holz nach seiner formgebenden Bearbeitung auf der Drechselbank eine auf Cellulose basierende Grundierung (frei von Toluol und Xylol), die unter anderem Porenschließend wirkt. Sie bereitet den Weg zur eigentlichen Endbehandlung mit einem Kunstharz-Lack auf Melamin-Basis. Vier Schichten dieses Lackes sowie eine Schicht mit Carnauba-Wachs machen den Stift äußerst strapazierfähig und widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse z.B. Schmutz oder Handschweiß, er ist dadurch überwiegend wasserbeständig und wärmeresistent. Dennoch bleibt die Struktur und damit die natürliche Haptik des Holzes weitestgehend erhalten.

Eines haben alle meine Schreibgeräte gemeinsam: Jedes ist ein Unikate!


Cooperage, Lebanon

Natur

  • Kunstharz Lackierung

  • natürliche Haptik

  • seidenmatt

  • sehr strapazierfähig

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